Die klassische Musiknotation ist oft hinderlich für die eigene Musikalität. Musik entsteht im Kopf, und die Wahrnehmung des Gehörten muss als erstes trainiert werden, damit man ein Instrument gut beherrschen kann. Musik regt nicht ohne Grund unsere Gefühle an, und so ist es auch sehr wichtig, beim Musizieren den Klang und Rhythmus zu fühlen. Gleichzeitig Noten zu lesen und die Musik zu fühlen bedeutet, dass man sich auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren muss. Die eigene Freude, Musik zu machen, kann verloren gehen durch den Stress, das geliebte Instrument auf dem klassischen Weg mit Noten zu lernen.
Musikalität
Wer Musik fühlen und wahrnehmen kann, ist musikalisch. Musik ist Kommunikation und durch das Wahrnehmen macht man in seinem Kopf Musik. Dies sind die Grundvoraussetzungen, um Musik auf einem musikalischen Weg zu lernen. Unmusikalische technische Übungen oder das stupide Lernen mit Noten verleitet einen zu glauben, man könne keinen Rhythmus halten oder keinen Ton raushören.
Unterricht
Ich unterrichte Gitarre und Ukulele als Rhythmus-, Solo- und Perkussionsinstrument, denn mit diesen Instrumenten kann man mehr machen, als nur das Spiel mit den Saiten. Beide akustische Instrumente sind hervorragende Perkussionsinstrumente. Der Korpus klingt wie ein kleines Cajon und erzeugt schöne perkussive Klänge. Im Unterricht komponieren wir zusammen eigene Gitarrenstücke. Die Lieblingsstücke des Schülers dienen als Grundlage für eine eigene kleine Komposition (Re-Composing). Denn eigene Musik macht am meisten Spaß. Unser Ausgangsmaterial sind die Akkorde und die Tonart. Zusammen nehmen wir auf der Loopmaschine eigene Playalongs auf und spielen dazu. Diese ganz eigenen Playalongs dienen dem Schüler zum Üben und Weiterkomponieren für Zuhause. So möchte ich zeigen, wie einfach es ist, eigene Musik zu machen. Auf dieser Grundlage vermittele ich, wie man spielerisch und mit Spaß die richtigen technischen Übungen macht für den sicheren Halt des Instrumentes.
Selbst lernen?
Inzwischen gibt es durch das Internet immer mehr Möglichkeiten ein Musikinstrument zu erlernen. Selbst für das Klavier braucht man keinen Lehrer mehr. Tatsache ist, dass man sich ein Instrument nur selbst beibringen kann. Aber ohne Eigenantrieb und Leidenschaft klappt dies nicht. Ein guter Lehrer kann einem dabei helfen, die beste Methode zu finden, sich das Instrument schnell und mit viel Freude selbst beizubringen. Gefährlich ist das ungleichmäßige Üben, wenn das Instrument falsch gehalten, zu lange am Stück bespielt wird oder man sich alles auf einmal beibringen möchte. Dabei kann man sich schnell verkrampfen und man bekommt typische Musikerkrankheiten wie Sehnenscheidenentzündung. Wenn man die Musik nicht genügend verinnerlicht hat, kann man zudem Lampenfieber bekommen. Musik lernen bedeutet, die ganze Motorik zu trainieren, von den Händen bis in den „Kopf“.
Looping
Die Loopmaschine ist die perfekte Art, alleine ein Solo-Instrument zu üben, da man auf der Gitarre oder Ukulele nicht direkt mehrstimmig spielen kann. Mit der Loopmaschine kann man seinen eigenen Rhythmus aufnehmen, sich auf diesem Weg selbst begleiten, und man lernt zusätzlich das Improvisieren. Dies sind die wichtigsten Grundlagen, um später mit anderen Musikern zusammenzuspielen. Selbst aufgenommene Töne kann man besser verinnerlichen und das eigene Gehör und das Rhythmusgefühl werden zusätzlich geschult. Durch das Komponieren Eigner Musik wird das Selbstbewusstsein gestärkt. Musikmachen und Üben wird zu einem täglichen Erlebnis zur eigenen Entspannung.
Das Klavier ist mein Lieblingsinstrument. Am Anfang wollte ich das Klavier noch ganz klassisch mit Jazz-Klavierschulen lernen. Mit der Zeit merkte ich dann, dass ich mit dem Komponieren eigener Musik viel besser vorankomme als mit den Noten. Ohne Noten tat sich für mich plötzlich eine ganz neue Welt auf, wie man das Klavier spielen kann. Ich konnte mich fortan mehr auf den Klang, die Dynamik und den Ausdruck konzentrieren. Das Klavier ist das ideale Instrument zum Komponieren. Durch das beidhändige Spiel kann man sich selbst begleiten und den Ausdruck und den Kompositionsverlauf verändern. Ich selbst liebe das beidhändige virtuose Spiel zwischen Komposition und Improvisation. Niemals will ich ein Stück gleich spielen, was wahrscheinlich auch nicht geht. Ich möchte die Komposition im Hier und Jetzt entdecken und in seinem Ausdruck weiterentwickeln. Um das beidhändige Spiel zu lernen, habe ich das Klavier an meine Loopmaschinen angeschlossen. So kann ich die linke Hand (den Basslauf und die Akkorde) aufnehmen und mir dann dazu eine Melodie ausdenken. Später spiele ich dann zum aufgenommenen Loop eine Oktave höher das Gleiche mit der linken Hand dazu, bis ich es schaffe, beidhändig meinen Rhythmus zu spielen. Mein Stil ist noch sehr frei und offen und die Kompositionen bewegen sich zwischen Jazz, Klassik, Minimal und orientalischen Tonleitern.